Intervention zur australischen indigenen Medizin


Das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité (BMM) hat heute die Ausstellung „Die Kunst des Heilens“ eröffnet. Zu sehen sind Grafiken und Gemälde australischer indigener Künstler, die den Präparaten der Dauerausstellung gegenübergestellt werden. Die zeitgenössischen Werke zeugen von den Heilungspraktiken und Heilmitteln der verschiedenen Gemeinschaften und Kulturen, in denen die Künstler aufgewachsen sind.
Mit der Darstellung einer reichen heimischen Heilpflanzenwelt verweisen die Künstlerinnen und Künstler auf eine Heilerkultur, die zehntausende von Jahren älter ist als die westliche. Gleichzeitig fungiert die Gegenwartskunst der Aborigines und Torres Strait Islanders als Vermittler von Medizingeschichte und dient der Weitergabe von Wissen an folgende Generationen. Die Exponate laden dazu ein, Sinne und Gedanken der Besucher über kulturelle Grenzen hinweg zu öffnen.
Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor des BMM, zum Konzept der aktuellen Intervention: „Unsere Dauerausstellung zeigt die Geschichte der Erforschung des menschlichen Körpers. Rund 750 Präparate im zentralen Schausaal zeugen davon, wie Pathologen um 1900 kranke Organe gesehen, festgehalten und gedeutet haben. Diesem ganz und gar westlichen Blick auf und in den Organismus stellen wir die bewusst als Intervention konzipierte Ausstellung ‚Die Kunst des Heilens‘ gegenüber. So eröffnen die indigenen zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken einen gänzlich anderen Blick auf Medizin.“
Die Ausstellung wurde am Melbourner Medizinhistorischen Museum entwickelt und dort 2018/2019 erstmalig gezeigt. I.E. Lynette Wood, Botschafterin von Australien in Deutschland, betont: „Ich freue mich sehr, dass die Ausstellung ‚Art of Healing‘ von Oktober 2019 bis Februar 2020 im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité zu sehen sein wird. Diese Kooperation zweier herausragender Institute in Deutschland und Australien, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universität Melbourne, ehrt die Kunst, Geschichte und Errungenschaften der indigenen Bevölkerung Australiens und ermöglicht die Vertiefung der deutsch-australischen Beziehungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft.“
Die Intervention „Die Kunst des Heilens. Australische indigene Buschmedizin“ ist vom 25. Oktober bis zum 2. Februar 2020 im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité am Campus Charité Mitte, Charitéplatz 1 in 10117 Berlin, Geländeadresse: Virchowweg 17, zu sehen.
Downloads
Bush flowers and bush medicine plants. Foto: MHM2017.3, Medical History Museum, University of Melbourne1,28 MB
Kuratorin Dr. Jacqueline Healy in der Ausstellung. Foto: Peitz/Charité
1,53 MB
Links
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
Kontakt
Prof. Dr. Thomas Schnalke
Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 536 077
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